Geschichte des neuen Siemens-Standortes Chemnitz
1992 | wird die SPS-Entwicklung als Abteilung AUT E 1126 mit der Entwicklung der „dezentralen Peripherie“, im Rahmen der Simatic-Entwicklung mit 20 Mitarbeitern gebildet und der AUT E112 in Amberg unterstellt. Es beginnt die Entwicklung des Systems ET200. Gleichzeitig wird die Abteilung AUT E28 mit anfangs 59 Mitarbeitern für die Entwicklung von Sinumerik-Komponenten (Hard- und Software) gebildet und direkt der AUT E2-Leitung in Erlangen unterstellt. Erstes Projekt ist die Schleifmaschinensteuerung Sinumerik 880G im oberen und die Sinumerik 805 im unteren Leistungsbereich, die aus Erlangen übernommen werden. Die AUT E7-Entwicklung mit zunächst 14 Mitarbeitern übernimmt die Entwicklung von Leistungselektronik für das Werk für Kombinationstechnik Fürth (WKF), vorwiegend Stromversorgungslösungen für die Produktfamilien SITOP, SITEL, LOGO!, darüber hinaus kundenspezifische Stromversorgungs- und Antriebslösungen. |
1993 | wird die Verschmelzung der Siemens Automatisierungsteck Chemnitz GmbH mit der Siemens AG ins Handelsregister eingetragen. Der Standort Chemnitz wird offiziell Teil des Bereiches Automatisierungstechnik der Siemens AG. Die Fertigung wird neu ausgerichtet mit der Hauptaufgabe industrieller Schaltschrankbau. Nach einer weiteren Mitarbeiteranpassung sind nunmehr 328 Mitarbeiter im Werk beschäftigt und 83 in den Entwicklungsabteilungen. In Chemnitz beginnt die Entwicklung sogenannter Funktionsmodule (FM) für das neue modulare Automatisierungssystem SIMATIC S7. Als erstes entsteht eine CNC-Baugruppe FM-NC, mit deren Hilfe sowohl eine NC-Funktionalität in das neue S7-300 - System integriert, als auch eine eigenständige CNC konfiguriert werden kann. |
1995 | beschließt Siemens, den Standort Bornaer Straße 205 in Glösa aufzugeben und einen Neubau zu errichten. Die Stadt Chemnitz stellt dafür eine Ackerfläche an der Autobahnauffahrt Chemnitz Süd an der Neefestraße zur Verfügung, die von der Siemens Immobilienmanagement GmbH erworben wird. Schon am 20.Juni beginnen die Erdarbeiten, und im Dezember steht der Rohbau des Bürogebäudes. Es beginnt die Entwicklung einer neuen Steuerungsfamilie im untersten Preissegment, der SINUMERIK 802. |
1996 | sind auch 2 Werkhallen fertiggestellt. Die Zufahrtsstraße erhält den Namen Clemens-Winkler-Straße. Der Umzug ist eine logistische Meisterleistung. Innerhalb von 3 Wochen werden mit 308 Lkw-Ladungen 7500 m³ Transportgut von der Bornaer zur Clemens-Winkler-Straße bei laufender Produktion verbracht. Am Abend wurde nach eingeladen, am nächsten Morgen konnte zur Frühschicht am neuen Standort weiterproduziert werden. Die Entwicklungsabteilungen beziehen das neue Bürogebäude. Am 22. Oktober findet der Festakt zur Einweihung des neuen Standortes statt, an dem das Mitglied des Zentralvorstandes der Siemens AG Dr. Günter Wilhelm, der Wirtschaftsminister des Freistaates Sachen Dr. Kajo Schommer und der Oberbürgermeister von Chemnitz Dr. Peter Seifert teilnehmen. Der Bereich AUT wird umbenannt in Automation & Drives (A&D) unter Leitung von Dr. Klaus Wucherer. Die AUT 1 heißt nun Automation Systems (AS), die Chemnitzer Entwicklung A&D AS RD5. Die AUT 2 heißt Motion Control (MC), ein Teil geht auch an Standard Drives (SD), die Chemnitzer Entwicklung heißt A&D MC RD8. Aus AUT 7 wird Systems Engineering (SE). Das Werk heißt nun A&D SE WKC, die Entwicklung A&D SE RD6. Das Sortiment an Funktionsbaugruppen für die S7 wird durch die FM453 und FM357 ergänzt, als Teil der dezentralen Peripherie wird die ET 200L auf den Markt gebracht. |
1997 | wird die SINUMERIK 802S auf der CIMT in Peking, der größten asiatischen Maschinenbaumesse, ausgestellt und die SINUMERIK 802C entwickelt. Diese Steuerungen werden ausschließlich in China verkauft, produziert werden sie in Erlangen. Siemens baut ein Werk in Nanjing. |
1999 | Mit der SINUMERIK 802D entsteht die erste CNC von Siemens im unteren Leistungsbereich für die neue digitale Antriebsgeneration. Weiterhin wird mit der ET 200S eine neue Klasse der dezentralen Peripherie eingeführt. |
2000 | Die Fertigung der SINUMERIK 802 wird nach Nanjing ausgelagert, in einer von Chemnitzer Ingenieuren betreuten Entwicklungsabteilung dort entstehen verschiedene Weiterentwicklungen. |
2001 | erscheint die eigensichere ET 200 iS / iSP für den Einsatz in explosionsgefährdeter Umgebung. Im Bereich MC wird eine gänzlich neue Steuerungslinie geschaffen: SIMOTION soll der Automation von Produktionsmaschinen dienen, also Maschinen, die nicht zu den Werkzeugmaschinen dienen, aber über motorisch angetriebene Achsen verfügen. Diese wurden bisher über Funktionsmodule in der SIMATIC bedient, die aber nur einfache Steuerungsaufgaben lösen konnte. |
2005 | wird die SINUMERIK 802 D sl auf der CIMT in Peking und der EMO in Hannover ausgestellt, eine innovative Steuerung, die in das Bedienpanel integriert ist und die neuen digitalen Antriebe der Sinamics-Reihe unterstützt. In der SIMATIC hält der neue Feldbus Profinet (basierend auf dem Ethernet-Protokoll) Einzug, und in Chemnitz wird die erste Baugruppenfamilie ET 200S PN/IO vorgestellt. |
2006 | beschließt die A&D MC Leitung, dass der komplette untere Leistungsbereich nach Nanjing ausgelagert wird. In Erlangen verbleibt mit der SINUMERIK 840D der High-End-Bereich, während in Chemnitz eine neue Generation für den mittleren Bereich und Massenmarkt entwickelt werden soll, um dem zunehmenden Druck durch den japanischen Konkurrenten Fanuc zu begegnen. Damit beginnt die Entwicklung der SINUMERIK 828D, der bis heute meistverkauften Siemens CNC. |
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